Zwillinge (geboren zwischen dem 21. Mai und dem 21. Juni) erkennt man auf den ersten Blick. Sie reden schnell und viel – oft unterstreichen sie ihre Worte auch mit Handbewegungen. Selten sind sie allein, noch seltener sitzen sie still. Diese kontaktfreudigen und kommunikationsstarken Menschen sind offen für alles und immer bestens über alle Vorgänge in ihrem Umfeld informiert. Je größer eine geistige Herausforderung ist, desto eher laufen sie zur Hochform auf. Kaum jemand hat solch ein Gespür für neue Trends, ist auch nur annähernd so flexibel und anpassungsfähig wie sie. Gut gelaunt sind sie unschlagbar amüsant, geistreich und sympathisch.
Zwillinge brauchen Abwechslung. Unbedingt! Je mehr, desto besser! Sobald es hektisch um sie herum zugeht, blühen sie auf. Jeden weiteren Kontakt empfinden sie als Quelle der Information und Unterhaltung. Der Haken daran: Sobald sie neue Menschen kennenlernen, vergessen sie gerne alte Verbindungen. Sie organisieren, recherchieren und kommunizieren mit Talent und Leidenschaft. Und bei möglichst vielen Themen versuchen sie, auf dem aktuellen Stand zu bleiben. Weil sie ein blendendes Gespür für Neuigkeiten haben, wissen Zwillinge vieles schon, bevor es offiziell bekannt wird.
Aber leider ist Diskretion nicht ihre allergrößte Stärke. So wird aus inoffiziellen Informationen unter Beteiligung eines Zwillings nicht selten Klatsch und Tratsch. Auch Disziplin ist ein wunder Punkt. Weil sie sich für tausend verschiedene Dinge interessieren, springen sie schon aus Zeitgründen von einer Sache zur anderen und verlieren den Elan, sobald es irgendwo hakt. Auch knallharte Entscheidungen sind ein Problem. Lieber entwickeln sie zehn neue Ideen, als sich auf eine festzulegen und diese konsequent umzusetzen. Weil sie meist auf mehreren Hochzeiten tanzen, haben Sie zu allem eine Meinung und ein gesundes Halbwissen, werden aber nur selten zum Profi in einem Bereich.
Zwillinge können spannend erzählen: über sich, andere Leute oder geplante Projekte. Das ist meist sehr unterhaltsam, raubt den Mitmenschen gelegentlich aber auch Energie und Nerven. Denn viele Ideen werden wieder und wieder zum Thema – und bleiben dauerhaft ungelegte Eier. Ihre Meinung ändern sie schnell und so häufig, dass zuweilen sogar sie selbst den Faden verlieren. Außerdem haben Zwillinge einen kleinen Hang dazu, Informationen aufzupolieren oder umzuformulieren. Falls Ihnen z.B. gekündigt wurde, reden sie viel und oft darüber. Und nach einiger Zeit weiß jeder, dass sie ihrem Chef den Job vor die Füße geschmissen haben. Sobald sie sich unter Druck gesetzt fühlen, werden sie launisch und nervös – vor allem, wenn man ihnen konkrete Ergebnisse abfordert oder sie an gegebene Versprechen erinnert. Darum sollten Zwillinge unbedingt einen Beruf wählen, bei dem ihre ausgeprägte Kommunikationsstärke und Flexibilität gefragt ist. Als Angestellte sind sie mit Elan und Kreativität bei der Sache, solange sie eigene Ideen einbringen können und dafür Anerkennung finden. Mit langweiligen Routineaufgaben kann man sie regelrecht quälen.
Ihre Neigung, in erster Linie die eigenen Interessen zu vertreten und Unangenehmes geschickt an andere zu delegieren, kommt nicht bei jedem an. Doch das machen Zwillinge durch ihr fröhlich-charmantes Wesen wieder wett. Da sie sich nur schwer unterordnen können, zieht es sie häufig in selbstständige Tätigkeiten; auch in künstlerischen Berufen wachsen sie über sich hinaus. Sie bewegen am meisten, wenn sie viel herumkommen, mit anderen Menschen zu tun haben, kurzfristige Aufgaben bewältigen und ihr Organisationstalent unter Beweis stellen können. Aber auch in Bereichen, die andere Menschen wegen ihres Bedürfnisses nach Sicherheit meiden würden, agieren Zwillinge engagiert und souverän. Als Chef einer großen Firma verlieren sie jedoch häufig den Überblick und brauchen strukturelle Unterstützung.
Im Kindesalter werden Elan und Neugier der Zwillinge häufig gebremst, falsch verstanden oder als unpassend empfunden. Das verwirrt und irritiert sie zutiefst. Auch in späteren Jahren kann es zu gravierenden Konflikten kommen, wenn Mitmenschen ihr Bedürfnis nach verbalem Austausch nicht erkennen und befriedigen. Vor allem in persönlichen Beziehungen fühlen sie sich oft missverstanden. Denn Zwillinge bringen ihre Liebe mit dem Verstand zum Ausdruck und finden Worte wichtiger als Gesten. Weil die anderen elf Tierkreiszeichen eine ganz andere Art von Gefühlsbekundungen erwarten und dies auch zu verstehen geben, haben Zwillinge oft das Gefühl, nicht wirklich lieben zu können oder den Bedürfnissen anderer Menschen nicht zu genügen. Oft zweifeln sie, wohin sie gehören: Obwohl sie um jeden Preis unabhängig sein wollen, hätten sie gern einen sicheren Ort auf der Welt und möchten sich (theoretisch) fest binden.
Aus diesem Widerspruch resultiert ihre ambivalente Wirkung. Um sicherzugehen, dass sie keine zu frühe oder falsche Entscheidung treffen, halten sie sich Zwillinge gerne mehrere Optionen offen. Das betrifft eigentlich alle Lebensbereiche: ihre Gefühle, den Wohnort, den Job, Ihren Urlaubsort bis hin zur simplen Abendplanung. Es ist ihnen entschieden lieber, zwischen zwei Stühlen zu sitzen, als gar keine Wahlmöglichkeit zu haben.
Im gesundheitlichen Bereich treten eher psychische als körperliche Probleme auf. Denn der Stress, den sich Zwillinge (meist) freiwillig aufbürden, bekommt ihnen nicht unbegrenzt. Er macht sie nervös und führt häufig zu Burn-Out-Syndromen. Neben regelmäßigem Sport hilft ihnen das Erlernen von Entspannungstechniken, damit sie ihre Batterien schnell wieder aufladen können.