Fische

Fische (20. Februar bis 20. März) werden geboren, wenn die strengste Winterkälte überstanden, der Frühling aber noch nicht da ist. Der Boden ist hart, die Temperaturen schwanken in einem instabilen Bereich. Trotzdem spürt man, dass bald „etwas“ passieren wird. Dieses instinktive Ahnen ist eine grundsätzliche Gabe von Geborenen dieses Zeichens. Viele Dinge wissen sie nicht, sondern spüren sie, sei es die Stimmung ihrer Mitmenschen, Tendenzen bei Gesprächen und Vorhaben oder auch günstige Gelegenheiten.

Ihr astrologisches Symbol (zwei Fische, die in unterschiedliche Richtungen schwimmen) verrät etwas Elementares über sie, nämlich, dass sie zwischen Extremen pendeln. Fische sind ständig zwischen tiefen Emotionen und einer realistischen Weltsicht hin und her gerissen. Alles sehen sie von zwei Seiten, schwanken zwischen größten Hoffnungen und den gravierendsten (Ent-)Täuschungen. Das macht ihnen klare Entscheidungen nicht leicht. Die Widersprüchlichkeit zieht sich durch alle Lebensbereiche: Ihre Stimmung pendelt ohne Vorwarnung zwischen grenzenloser Euphorie, Frust und rabenschwarzem Pessimismus. Während sie an einem Tag felsenfest von sich und ihren Talenten überzeugt sein können, haben sie schon wenig später die düstersten Zukunftsvisionen, in denen sie sich einsam und verarmt altern sehen. Auf sehr pragmatisch veranlagte Naturen wirken solche enormen Gefühlsschwankungen irritierend. Doch Fische machen das mit ihrem feinen Humor wieder wett. Auch die Gabe, sofort eine emotionale Beziehung zu anderen Menschen herzustellen, wirkt mehr als versöhnend und öffnet ihnen viele Türen.

Geborene dieses Zeichens „verlieren“ häufig in relativ jungen Jahren einen Elternteil. Das muss nicht durch den Tod dieses Menschen bedingt sein, sondern ergibt sich meist durch ständige arbeitsbedingte Abwesenheit, mangelndes Interesse, eine Sucht, die Scheidung oder Trennung der Eltern. Dieser frühe Verlust hinterlässt eine Leerstelle, die im Laufe der Zeit mit einem Wunschbild der betreffenden Person gefüllt wird. Sofern diese generell noch „verfügbar“ ist, hofft der Fisch immer, bei einem neuen Treffen endlich die Liebe, Zuneigung und Akzeptanz zu bekommen, die ihm so fehlt. Dabei übersieht er jedoch häufig, dass der andere gar nicht aus seiner Haut kann, und fühlt sich in der Folge noch stärker verletzt, enttäuscht und zurückgesetzt. Von späteren Bezugspersonen erwarten Fische dann unterbewusst ebenfalls eine Zurückweisung und Enttäuschung. Aus lauter Verlustangst versuchen sie deshalb, sich so gut wie möglich in die Wünsche und das Leben des anderen einzufügen, um ja keinen Anlass dafür zu geben.

Fische leben nach außen oft ein sehr konventionelles Leben, sind verheiratet, haben Kinder, Haustiere und was noch alles zu dem tradierten Bild einer Familienidylle gehört. Doch während sie sich relativ leicht anderen Menschen und Erwartungen anpassen können, gelingt es ihnen entschieden schwerer, ihre eigene Rolle zu finden und in dieser auch konsequent Stellung zu beziehen. Ihre große kreative Begabung leben sie oft entweder gar nicht oder nur sehr reduziert. Dabei wurde ihnen die Neigung zur Beschäftigung mit sinnlichen Erfahrungen, wie die Liebe zur Musik, zum Tanz, zur Literatur, der bildenden Kunst oder dem kreativen Gestalten schon in die Wiege gelegt. Bei alledem entspannen sich Fische besonders gut und können ihre häufig strapazierte Seele regenerieren.

Hinter ihrer angepassten Fassade verbirgt sich oft ein hochgradig sensibler, verletzlicher und fantasievoller Mensch. Bei kluger Förderung wandelt sich ihr Drang, oft die Rollen zu wechseln und in eine Fantasiewelt abzutauchen, in außerordentliche künstlerische Fähigkeiten. Viele hochkarätige Dichter, Musiker, Tänzer, Maler und Bildhauer werden in diesem Zeichen geboren. Aber auch in gestaltenden und den Künsten angrenzenden Berufszweigen leisten Fische Hervorragendes. Darüber hinaus sind sie für alle Tätigkeiten geeignet, die ein Gespür für andere Menschen erfordern, z.B. in der Politik, der Sozialarbeit, als Lehrer oder in medizinischen Berufen. Als Chef fühlen sie sich jedoch weniger wohl, weil es ihnen nicht sonderlich liegt, die Führung an sich zu reißen, hart durchzugreifen und konsequente Entscheidungen zu treffen. Trotzdem sollte man die Stärke von Fischen nie unterschätzen, denn mit ihrer guten Intuition und vielen kleinen Schritten kommen sie ebenso sicher ans Ziel wie aggressivere „Macher“. Materieller Erfolg ist für Fische eher zweitrangig. Sie streben zweifellos nach einem sorgenfreien Leben, brauchen aber keinen Luxus, um sich wohl zu fühlen.

Manche Menschen (wie Widder oder Steinböcke) wachsen am Umgang mit Problemen. Sie fühlen sich nur dann lebendig, wenn sie um etwas kämpfen und sich an Schwierigkeiten abarbeiten können. Darauf verzichten Fische gerne. Sie sind tendenziell chaotisch veranlagt, lassen vielen Dingen ihren Lauf, verschenken dabei zuweilen nicht nur Geld, sondern auch wertvolle Chancen und lassen vieles unerledigt liegen. Auch das Ausfechten von Konflikten ist nicht ihr Ding und ihr „Krisenmanagement“ gelegentlich eine Katastrophe. Aus Bequemlichkeit, aber auch, weil sie gemocht werden wollen, sitzen sie selbst größte Probleme aus, tun oft gar nichts oder lassen die Probleme von anderen Menschen lösen. Große seelische Spannungen werden dann eher über Erstarrung, Selbstmitleid, Zynismus und Aggressionen abgebaut. Auch Alkohol, exzessives Shoppen oder die ganze Bandbreite der Süchte dienen als häufiges Ventil.

Privat leben Fische am entspanntesten, wenn sie einen strukturierten Partner haben, der ihr Leben managt, ihnen aber genügend Freiraum für all ihre Pläne lässt. Dafür sind sie auch nach vielen Beziehungsjahren noch zärtlich, verständnisvoll und ein guter Freund. Im Gegensatz zu vielen anderen wollen sie Ihre Mitmenschen nicht ändern und akzeptieren sie, wie sie sind. Obwohl sie nicht besonders eifersüchtig sind, sollte man nie versuchen, sie an der Nase herumzuführen. Sie würden das sofort spüren und sich tief enttäuscht zurückziehen.

Fische sind nicht übermäßig praktisch veranlagt, entscheiden vieles spontan und bedenken nicht immer die Folgen. Doch wenn es kritisch wird, findet sich in der Regel immer jemand, der sie berät und ihnen hilft. Dafür revanchieren sie sich, indem sie zuverlässig da sind, wenn man ihnen das Herz ausschütten will. Außerdem verfügen sie über ein enormes Mitgefühl. Wenn sich Freunde streiten, fühlen sie sich mit betroffen. Kummer und Freude von Mitmenschen berühren sie gleichermaßen. Mindestens ebenso stark ist ihr Drang zu helfen. Fische sind hervorragende Zuhörer, bei denen Geheimnisse sicher aufgehoben sind. Sie geben glänzende Ratschläge, sind geduldig und verständnisvoll. Viele nehmen große Entbehrungen in Kauf, um die Lage anderer Menschen zu erleichtern. Im Gegenzug würden sie nie Forderungen stellen – und werden leider nicht selten ausgenutzt.

Ihre körperliche Problemzone sind die Füße. Diese sind meist kalt und schmerzen häufig. Deshalb ist gut sitzendes Schuhwerk extrem wichtig für sie. Weil Fische so mitfühlend sind, gehen ihnen Berichte über Krankheiten sehr nahe. Sie vermuten die jeweiligen Symptome sofort bei sich und sind nur schwer davon zu überzeugen, dass ihnen nichts fehlt. Die große Sensibilität dieser Menschen schlägt nicht selten in Empfindlichkeit und Launenhaftigkeit um. Für ihr seelisches Wohlbefinden brauchen sie ein harmonisches Umfeld, regelmäßige leichte Bewegung und ausreichend Schlaf. Auch Entspannungstechniken tun ihnen gut.

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